IN DER GGS KAPELLENSÜNG

 

THEATERSTÜCK GANZ SCHÖN BLÖD!VON ZARTBITTER E. V.

„Vorhang auf!“ hieß es am Freitag, den 20.4.2018 im Foyer der GGS Kapellensüng. Die gespannte Aufregung der rund 100 Grundschüler war deutlich zu spüren, als die beiden Schauspieler des Präventionstheaters von Zartbitter e.V. für ihr Stück „Ganz schön blöd“ die Bühne betraten. Schon nach wenigen Sekunden zogen die beiden Schauspieler Gonca Güngör Alias „Tine“ und Massimo Tuveri als „Teugel“ die sechs- bis zehnjährigen Schüler in ihren Bann.

Zartbitter e.V. ist die Kölner Kontakt- und Informationsstelle gegen sexuellen Missbrauch an Mädchen und Jungen. Mit seinen überaus humorvollen und zugleich ernsten Theaterstücken gelingt es Zartbitter e.V. einen kindgerechten Zugang für ein sehr sensibles Thema zu finden.

Teugel (halb Engel – halb Teufel) ist ein angehender Schutzengel und soll Tine einen ganzen Tag lang beschützen. Doch leider hat er keine Ahnung, wovor man Kinder in der heutigen Zeit beschützen muss. Kein Wunder also, dass er schon 17 Mal durch die Prüfung gefallen ist. Tine kann über seine Sorge vor Vulkanausbrüchen, Eisbergen und Erdbeben nur lachen. Von Angstmache, Erpressung und sexueller Belästigung hat Teugel noch nie etwas gehört. Er kann kaum glauben, was ihm Tine von ihren unangenehmen Erfahrungen mit fiesen Mitschülern erzählt. Gemeinsam versuchen Teugel und Tine diese Probleme zu lösen. Dabei muss Tine erst einmal den Unterschied zwischen „Petzen“ und „Hilfe holen“ lernen. Zum Ende des Stücks spitzt sich die Lage noch einmal dramatisch zu, als ein Junge aus Tines Schule heimlich Fotos von Tine und ihrer besten Freundin durchs Badezimmerfenster gemacht hat und sie an andere Kinder weiterverschicken will. Zum Glück ist Teugel da und schafft es, mit Hilfe der Polizei diese gemeine Erpressung aufzulösen. Tine ist glücklich. Sie weiß jetzt, wie sie sich gegen Einschüchterungen wehren kann. Und Teugel? Er hat mit seinem Auftritt die Prüfung glänzend bestanden und ist nun Tines ganz persönlicher Schutzengel.

Am Ende der einstündigen Vorstellung erhielten die Schüler Gelegenheit, den beiden Schauspielern Fragen zu stellen. Die Zunahme der Internet- und Handynutzung im Kindesalter und die damit verbundenen Gefahren der neuen Medien wurden hierbei besonders berücksichtigt. An verschiedenen Beispielen verdeutlichten die Schauspieler, wie wichtig es ist, sich in befremdlichen Situationen bei Erwachsenen Hilfe zu holen.

Der Förderverein für Kinder und Jugendliche in Lindlar e.V. (KiJu) hatte diese Vorführung erst möglich gemacht. Mit ihrer großzügigen Unterstützung konnte ein solches thematisch anspruchsvolles und liebevoll aufbereitetes Theaterstück auch für eine Schule mit geringer Schülerzahl gewonnen werden.

 

Bildquelle: Zartbitter e. V., GGS Kappellensüng, 20.04.2018