UNTERSTÜTZUNG FÜR FAMILIE KLEIN

Uns erreichte folgende Anfrage von Familie Klein aus Lindlar, die mit ihrer Bitte um Unterstützung an uns herangetreten ist:

Familie Klein aus Lindlar

„Dies ist unsere Geschichte (Wiedergegeben von Britta Klein):

Der 4. Oktober 2005 war ein wunderschöner, warmer und goldener Herbsttag. Der Tag, an dem sich unser Leben von einer auf die andere Sekunde für immer verändern sollte.

13.20 Uhr
Mein Leben ist schön, ich habe zwei gesunde Kinder und ich bin einfach nur dankbar dafür! Die Sonne scheint, Johanna liegt in meinen Armen und lächelt. Das kann sie noch nicht so lange, da sie zu diesem Zeitpunkt erst 10 Wochen alt ist. Sie gibt dabei kleine süße Babylaute von sich.

14.11 Uhr
Da Johanna etwas unzufrieden ist und ich sie in der Wohnung nicht alleine lassen möchte, nehme ich sie auf meinen Arm die Kellertreppe mit hinunter, stolpere etwa auf der Hälfte der Treppe, Johanna entgleitet dabei meinen Armen und knallt (indem sie mehrere Stufen ‚überfliegt‘) ungebremst gegen die Ecke der Wand am Ende der Kellertreppe. Dieses Geräusch werde ich mein Leben lang nicht mehr vergessen! Sofort bin ich bei ihr. Ihr Kopf sieht seltsam deformiert aus, statt zu weinen höre ich erst einmal keinen einzigen Ton von ihr; ein paar Minuten später gibt sie erschreckend unmenschliche Töne von sich. Ihr ganzer kleiner Babykörper ist weiß wie eine Wand. Ich schaffe es, trotz meines Schocks, einen Notruf abzusetzen. Danach informiere ich meinen Mann, der sofort nach Hause kommt. Kurze Zeit später trifft erst der Notarzt (der mangels Equipment nichts machen kann, außer mein Kind in seinem Arm zu halten) und dann der Krankenwagen ein.

Leider fehlen Schläuche und Apparaturen, da der Krankenwagen nur auf Erwachsene Patienten ausgelegt ist und es vergeht wieder lange Zeit, bis alles Nötige aus dem nächsten Krankenhaus besorgt ist. Wir Eltern sitzen im Wohnzimmer, zum ungewissen Warten verdammt, weil niemand die Zeit hat uns über die Lage im Krankenwagen zu informieren. Da die Fahrt in die Uni Klinik Köln zu lange dauern würde, wird ein Rettungshubschrauber angefordert. Erst erschreckend lange Zeit später ist Johanna so stabilisiert, dass der Versuch unternommen werden kann, sie in die Klinik zu fliegen. Ob sie dort lebend ankommen wird, ist zu der Zeit sehr ungewiss. Für uns Eltern ist im Hubschrauber kein Platz mehr. Wir fahren mit dem Auto nach Köln, halten auf der Fahrt in einer Kirche an, um eine Kerze für unsere Tochter anzuzünden.

In der Klinik angekommen, erhalten wir keine Auskunft über Johannas Gesundheitszustand. Wir werden in einen Raum gebeten und müssen einer Befragung zum Unfallhergang aushalten, bei der geprüft wird, ob ich als Mutter den Unfall vorsätzlich herbeigeführt habe. (Nicht alle Eltern dürfen ihre Kinder nach solch einem Ereignis wieder mit nach Hause nehmen.) Erst später erfahren wir: Johanna hat das schlimmstmögliche Schädel-Hirn-Trauma (3. Grades) erlitten, das es gibt. Wir entscheiden uns für eine Nottaufe und bitten, den Pfarrer kommen zu lassen. Auch die nächsten Tage sind mehr als kritisch. Eine Operation ist dringend nötig. Johanna krampft ununterbrochen und der Hirndruck steigt immer wieder lebensbedrohlich an. Noch ist aber nicht an eine OP zu denken, da sie diese nicht überleben würde. Mein Mann und ich diskutieren, ob wir ihre Organe im Falle ihres Todes zur Spende freigeben sollen. Aber unsere Hoffnung, dass sie überlebt, ist größer. Johanna ist ein Kämpfer! Wir sind uns sicher, dass sie ansonsten schon am Unfallort verstorben wäre. Nach zwei Wochen im künstlichen Koma entscheiden die behandelnden Ärzte, die riskante Operation zu wagen. Laut Johannas Arzt wäre eine Gehirnoperation bei einem so jungen Säugling ein paar Jahre zuvor noch undenkbar gewesen.

Bei unserem ersten Blick auf Johanna im Zimmer der Intensivstation erkenne ich mein Baby nicht mehr wieder. Mit nur einer Windel bekleidet liegt sie an Unmengen von Geräten und Schläuchen angeschlossen im Bett. Sie befindet sich im künstlichen Koma und wird nur von Maschinen am Leben gehalten. Ihr Kopf ist stark angeschwollen und ihr Zustand mehr als kritisch. Während des mehrstündigen Eingriffs muss ein großer Teil der betroffenen linken Gehirnhälfte entfernt werden. Wieder bangen wir um Johannas Leben und hoffen auf das Gelingen der OP. Dann der erlösende Anruf des operierenden Arztes: Johanna lebt und wird auf die Intensivstation zurückverlegt! Unser Leben ist jetzt nicht mehr, wie es einmal war. Meine größte Sorge zu diesem Zeitpunkt ist die Frage, ob ich meine Tochter jemals wieder lachen sehen werde? (Ich erinnere mich noch genau an ihr erstes Lächeln einige Wochen nach dem Unfall. Es gibt keine Worte für das Glück, dass wir als Eltern in diesem Moment empfunden haben!) Wird sie womöglich im Wachkoma liegen? Wird sie je eine Reaktion zeigen können? Mein Mann geht in dieser Krisenzeit tagsüber zur Arbeit, löst mich nachts im Krankenhaus teilweise ab, damit ich zum Schlafen und zu unserem Sohn Jonas nach Hause fahren kann. Jonas, zu diesem Zeitpunkt gerade 3 Jahre alt geworden, bekommt Gott sei Dank einen Notfallplatz im Kindergarten. Die nächsten Wochen und Monate verbringen wir im Krankenhaus und in der Rehaklinik in Meerbusch. Die darauffolgenden Jahre sind für uns als Familie sehr anstrengend, geprägt durch Arzt- und Therapietermine mit und für Johanna. Weiterhin gibt es viele organisatorische und behördliche Formalitäten zu erledigen. Laut der Ärzte ist Johannas Gehirn bei dem Unfall so stark beschädigt worden, dass die Prognose ‚… sie wird im Bett liegen und die Decke anstarren‘ im Raum steht. Damit geben wir uns allerdings nicht zufrieden. Für ein paar Jahre wird ein Therapiezentrum in Belgien zu unserem zweiten zu Hause. Johanna lernt mit ganz viel Training erst trinken und nach vielen Jahren mühevoller Arbeit sogar (mit Unterstützung) alleine zu kauen und zu essen.

Seitdem sind jetzt 11 Jahre vergangen. Johanna ist auf einen Rollstuhl angewiesen, hat Spastiken im rechten Arm und beiden Beinen. Ihre rechte Körperhälfte benutzt sie nicht, da sie halbseitig gelähmt ist. Zudem ist sie Epileptikerin. Auch wenn sie körperlich und geistig schwerstbehindert ist, ist sie ein sehr fröhliches Kind mit einem tollen Humor und lautem Lachen. Von ihrer unbändigen Lust am Leben könnte sich manch ein „normaler“ Mensch eine dicke Scheibe abschneiden. Sie spricht einige Worte und kann gut mit Gesten zeigen, was sie möchte. Sie liebt Musik und blättert gern in Zeitschriften.

Aber warum schreiben wir Ihnen?
In den zurückliegenden Jahren haben wir viel für unsere Tochter geleistet und geschafft. Es hat uns als Eltern oftmals viel Kraft gekostet, verbunden mit Entbehrungen, aber Johanna gibt uns auch viel zurück. Wir haben über viele Jahre die Therapie in Belgien (obwohl sehr effektiv, jedoch leider noch keine Leistung der Krankenkasse) und weitere Therapien in Deutschland finanziell alleine gestemmt, haben dann behindertengerecht neu gebaut und viele Sachen für Johanna angeschafft und ermöglicht, die wir für sinnvoll hielten und die unseren Alltag erleichtern. Johanna wiegt jetzt über 40 Kilo und gerade mir als Mutter ist es nur noch mit unglaublicher körperlicher Anstrengung möglich, sie morgens aus ihrem Zimmer im ersten Stock die Treppe ins Erdgeschoss hinunterzutragen. Da unser altes Haus nicht barrierefrei umgebaut werden konnte, haben wir 2009/2010 neu gebaut. Damals war es uns finanziell allerdings nicht möglich direkt einen Treppenlift einbauen zu lassen. (Zudem hatten wir zu diesem Zeitpunkt die Hoffnung, dass sie evtl. doch noch laufen lernt.) Zum einen ist es daher dringend notwendig, einen Treppen-Plattform-Lift in unser Haus einzubauen, um die Treppe zukünftig mit Johanna im Rollstuhl vom Erdgeschoss ins Obergeschoss überwinden zu können. Zum anderen wäre es schön, ein behindertengerecht umgebautes Auto zu besitzen, um weiterhin mit Johanna mobil sein zu können. Nach wie vor gibt es immer noch viele Arzt- und Therapietermine in unserem Alltag.

Obwohl es uns unsagbar schwer fällt, hier als Bittsteller aufzutreten, jetzt die Frage an Sie, ob Sie uns bei diesen zwei oben genannten großen Projekten finanziell unterstützen möchten? Auch wenn es uns sehr unangenehm ist darum zu bitten, würden wir uns über Ihre finanzielle Unterstützung, besonders im Namen von Johanna, sehr freuen!

Markus und Britta Klein

Folgende Spender haben unter anderem gespendet:

– ONI-Wärmetrafo GmbH, Lindlar
– ONI-Temperiertechnik Rhytemper GmbH, Großröhrsdorf
– Huber & Ranner GmbH, Pocking
– Ralf Sünhold, Wipperfürth
– Andre Haberzeth, Großhansdorf
– Stephan Haberzeth, Frielingsdorf
– Burghardt und Renate Haberzeth, Lindlar
– Irene Leupold-Haberzeth
– Walter Spicher, Lindlar
– Folgende Mitarbeiter der Firma ONI-Wärmetrafo GmbH:
Udo Weber, Wipperführth
Jens Heuschen, Köln
Udo Rank, Lindlar
Detlef Ecke, Overath
Michael Fürth, Wipperfürth
Thomas Teuner, Lindlar
Kevin Stubenrauch, Kierspe
Gereon Schmitz, Marienheide
Christin Ueberberg, Engelskirchen-Loope
Rainer Steinbach, Kürten
Florian Schönauer, Nümbrecht
Ulrich Bienert, Reichshof-Allinghausen
Markus Stümper, Brgisch Gladbach
Jörg Küster, Wipperfürth
Daniel Bongadt, Marienheide
Corinna Oehm, Lindlar
Kevin Oehm, Kierspe
Sonja Schreiner, Lindlar
Wolfgang Schuh, Lindlar
Meyrem Ayguenes, Lindlar
Egon Schneider, Meinerzhagen
Peter und Christiane Fürth, Lindlar
Viktor Lochmotko, Wipperfürth
Frank Neuhaus, Lindlar
Rene Pakosch,Kierspe
Markus Hoffstadt, Lindlar
Klaus Berger, Overath
Stefan Voßwinkel, Wipperfürth
Alexander Preiss, Lindlar
Petra Rienow, Wiehl
Markus Gonschor, Gummersbach
Falk Liebsch, Haselbachtal

Sie haben mit für dieses Projekt gespendet und möchten hier auch ausgeführt werden?
Dann senden Sie bitte eine Einverständnis an uns.